„Gewalt unter Gleichaltrigen“

Am Donnerstag, dem 6. Februar 2020 hatten wir Besuch von der Polizeipuppenbühne aus der Nähe von Schwerin. In diesem Jahr ist „Gewalt unter Gleichaltrigen“ das Thema gewesen.

Zu Beginn besprachen die Polizistinnen Annemarie und Heide mit den Schülern unserer Grundschule, was Gewalt überhaupt ist. Die Schüler nannten sofort mehrere Beispiele für körperliche Gewalt. Doch auch das Thema „Wortgewalt“ spielt bei vielen Kindern vor allem in der Pause eine wichtige Rolle.

 

Ratte Kalle eröffnete das Stück und machte gleich zu Beginn klar, wer hier der Chef ist. Der Frosch Frieda wollte unbedingt mit Kalle befreundet sein und machte natürlich alles, was dieser sagte. Die Leittragende im Stück war die Schildkröte Jette, die neben vielen Beleidigungen auch körperliche Gewalt über sich ergehen lassen musste. Mitspielen durfte Jette nicht, weil sie eine Streberin und mit ihren „Stummelbeinchen“ eine lahme Ente sei. Von der „blöden Jette“ durfte man sich natürlich auch das Pausenbrot „ausleihen“ oder ihre Sachen kaputt machen. Plötzlich flog ein Zettel durch den Raum mit der Aufschrift „Jette ist doof“. Kalle animierte nicht nur Frosch Frieda sondern auch die kleinen Zuschauer in den Ruf „Jette ist doof“ mit einzustimmen. Kalle ist schließlich cool und was er sagt, wird gemacht. Die Schildkröte Jette wollte Kalle zur Rede stellen, weil der ihren Glücksbringer kaputt gemacht hatte. Er schubste sie gegen die Wand, so dass ihr Panzer dabei beschädigt wurde. Aber anstatt zurückzuschlagen, versuchte Jette lieber herauszufinden, warum Kalle immer so schlecht drauf ist. Kalle hat oft Stress mit seinen Eltern und bekommt bei schlechten Noten Ärger Zuhause. Die Sechs in der letzten Mathearbeit brachte dann das Fass zum Überlaufen und Kalle rastete aus. Unsere Kinder zeigten Kalle, wie man sich richtig entschuldigt. Jette und Kalle verabredeten für sich ein Codewort. Immer wenn Jette „Radieschen“ sagt, weiß Kalle, dass er kurz vor dem Ausrasten ist. Damit der Ärger Zuhause nachlässt, bot Jette sogar an, Kalle in Mathe zu helfen.

Im Anschluss an das Theaterstück besprachen die Polizistinnen mit unseren Schülern die im Stück angesprochenen Straftaten. Dies zeigten sie sehr anschaulich mit einem Luftballon. Jette musste ganz schön viel ertragen und da ist es nicht verwunderlich, dass dieser Luftballon irgendwann platzt.

Die Kinder lernten die Begriffe Erpressung, Körperverletzung, Beleidigungen (mündlich und schriftlich), Diebstahl, Sachbeschädigung und schwere Körperverletzung kennen. Es wurde aber auch klargestellt, dass Frosch Frieda einfach mitgemacht hat. Das Stück regte unsere Schüler und Schülerinnen zum Nachdenken an und sollte ihnen bewusst machen, dass man sich nicht nur als Täter, sondern auch als Mittäter strafbar macht.

Steffi Rodat